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Ersteindruck: Exit – Die Station im ewigen Eis

EXIT Das Spiel – Die Station im ewigen Eis von Inka und Markus Brand – erschienen im KOSMOS Verlag

Exit - Station Eis - Box
Foto: KOSMOS Verlag

Wer mir auf Twit­ter folgt, hat es schon mit­be­kom­men. Ich hat­te in die­sem Som­mer das etwas bizar­re Erleb­nis, dass ich mich bei 41° C im Schat­ten aus einer Sta­ti­on im ewi­gen Eis befrei­en soll­te. Da ist dann ech­tes Kopf­ki­no ange­sagt. Die­ses selt­sa­me Erleb­nis ermög­lich­te mir die Fort­set­zung der äußerst erfolg­rei­chen EXIT – DAS SPIEL Rei­he des KOSMOS Ver­la­ges – die in mei­nen Augen völ­lig zurecht mit dem Ken­ner­spiel des Jah­res aus­ge­zeich­net wurde.

The­ma... könn­te wie­der einem Hor­ror­film ent­sprun­gen sein. Die­ses Mal sind wir Spie­ler For­scher in einer Polar­sta­ti­on. In die­ser geht plötz­lich der Alarm los und alles wird eva­ku­iert. Dum­mer­wei­se wird aber unse­re Abtei­lung bei die­ser Eva­ku­ie­rung ver­ges­sen. Ob da die rät­sel­haf­te benach­bar­te Abtei­lung 13 dahin­ter steckt?

Exit - Station Eis - Rätselbuch
rät­sel­haf­tes Log­buch und Scheibe

Illus­tra­tio­nen... sind bei die­ser Epi­so­de von Micha­el Men­zel. Aller­dings bin ich ehr­lich: ich habe nicht fest­ge­stellt, dass es einen Gra­fi­ker-Wech­sel gege­ben hat und dach­te bis eben, dass auch hier wie­der Franz Voh­win­kel sei­ne Fin­ger im Spiel hat­te. Zu mei­ner Ent­schul­di­gung sei ange­merkt, dass die Illus­tra­tio­nen nun wirk­lich nicht das wich­tigs­te an die­sem Spiel sind. Da ach­tet man auf ganz ande­re Dinge.

Aus­stat­tung... folgt den ande­ren EXIT-Boxen. Also sind wie­der die bekann­ten Rät­sel-Kar­ten, Lösungs-Kar­ten und Hil­fe-Kar­ten sowie eine Deko­dier­schei­be am Start. Eben­falls gibt es wie­der ein rät­sel­haf­tes Stanzteil.

Ablauf... hier zitie­re ich mal mei­nen Erst­ein­druck zu EXIT – DIE VERLASSENE HÜTTE, denn am Ablauf hat sich nichts geän­dert. Für die Leser, die nicht wis­sen, wie die EXIT-Spie­le von Kos­mos funk­tio­nie­ren, hier also der Ablauf:

Exit - Station Eis - Karten
die Kar­ten in die Freiheit

Die Grup­pe ver­sucht ein­zel­ne Rät­sel zu lösen, um wie­der­um an neue Rät­sel bzw. Lösungs­hil­fen zu gelan­gen. Dafür benutzt man die bei­lie­gen­de Deco­dier­schei­be. Für jedes Rät­sel-Sym­bol ist ein drei­stel­li­ger Zah­len­code ein­zu­ge­ben. Als Ergeb­nis erscheint die Num­mer einer Lösungs-Kar­te, die nun aus dem Sta­pel her­aus­ge­sucht und ange­schaut wer­den darf. Hat man alles rich­tig gemacht, bekommt man nun einen Hin­weis, wel­che Rät­sel-Kar­ten als nächs­tes ange­schaut wer­den dürfen.

Benö­tigt man Hil­fe, dann kann man auch zu den Hil­fe-Kar­ten grei­fen. Die­se lie­fern im Extrem­fall nach zwei Tipps auch die kom­plet­te Auf­lö­sung eines Rät­sels, so dass man immer wei­ter machen und nir­gend­wo hän­gen blei­ben kann.

Die Chan­ce auf einen Zweit­ein­druck... ist für das Spiel selbst natür­lich äußerst gering – die Lust auf wei­te­re Spie­le der Rei­he ist aber unge­bro­chen hoch! Noch habe ich nicht das Gefühl, dass sich Rät­sel wie­der­ho­len oder sich das Prin­zip abnutzt. Den Schwie­rig­keits­grad der Rät­sel emp­fin­de ich auch als nicht zu leicht und nicht zu schwer.

Exit - Station Eis - Schablone
selt­sa­me Din­ge fin­den sich

Aller­dings emp­feh­le ich doch stark, die EXIT-Rei­he in der Grup­pe zu spie­len. Denn manch­mal steht man auf dem Schlauch und sieht vor lau­ter Wald die Bäu­me nicht mehr. Hier ist es sehr hilf­reich, wenn von einem Mit­spie­ler neu­er Gedan­ken-Input kommt. Ger­ne wird der dann abge­tan mit: "wie abwe­gig ist das denn?" – und wie oft, war das dann doch der rich­ti­ge Weg. 😳

Zusätz­lich sind die Rät­sel durch das Mate­ri­al so auf­ge­baut, dass man eigent­lich immer in der Klein­grup­pe gemein­sam dar­an tüf­teln kann. Durch die strin­gen­te Abfol­ge pas­siert es auch sel­ten, dass mal zwei Rät­sel par­al­lel behan­delt wer­den. So sind eigent­lich immer alle Mit­spie­ler ein­ge­bun­den. Aller­dings soll­ten es auch nicht zu vie­le sein, denn für gro­ße Grup­pen ist das Mate­ri­al zu klein­tei­lig. Nicht ohne Grund hat KOSMOS die Spie­ler­an­zahl von anfangs "bis sechs Spie­ler" nun auf "bis vier Spie­ler" her­un­ter gesetzt.

Ersteindruck: Exit - Die Station im ewigen Eis
ohne Schnip­peln wird es schwierig

Apro­pos Mate­ri­al. Es ist mitt­ler­wei­le wohl schon genug über das Ein­mal-Spie­len-Kon­zept der EXIT-Rei­he gespro­chen wor­den. Ja, es ist vor­ge­se­hen, dass bestehen­des Mate­ri­al auch zer­stört wird. Ich habe damit immer noch kein Pro­blem. Das wuss­te ich vor­her und kann gut damit leben, weil dadurch die Rät­sel eine zusätz­li­che Dimen­si­on bekom­men. Und so ist es auch bei der STATION IM EWIGEN EIS. Bei man­chen Rät­sel muss bspw. die Sche­re ange­wandt wer­den, um sie zu lösen. Wer dabei Skru­pel emp­fin­det, soll­te sich ande­ren EXIT-Spie­len zu wenden.

 

TitelEXIT – Die Sta­ti­on im ewi­gen Eis
AutorInka und Mar­kus Brand
Illus­tra­tio­nenMicha­el Menzel
Dau­er45 bis 90 Minuten
Spie­ler­an­zahl1 bis 4 Spieler
Ziel­grup­peKen­ner­spiel
Ver­lagKOSMOS
Jahr2017

 

Wich­ti­ger Hin­weis: Dies ist ein Erst­ein­druck nach weni­gen gespiel­ten Par­tien! Sehr sub­jek­tiv und durch­aus auch abhän­gig von Tages­lau­ne, Mit­spie­lern und sons­ti­gen Ein­flüs­sen. Bei grund­sätz­li­chem Inter­es­se emp­feh­le das Lesen "rich­ti­ger" Rezen­sio­nen oder noch bes­ser: ausprobieren!

2 Kommentare

  • Eine drei­köp­fi­ge Fami­lie erhält in 2 Mona­ten 42 Kilo­gramm Papier, das sie nicht nach­ge­fragt hat. Da gibt es Men­schen, die dar­an ger­ne etwas ändern wür­den und es gibt Men­schen, die der Mei­nung sind, dass es in einer Weg­werf­ge­sell­schaft eben so ist, Dis­kus­si­on beendet.

    • Ich bin ehr­lich, so ganz ver­ste­he ich die Inten­ti­on hin­ter dem Kom­men­tar nicht.

      Für mich gibt es da zwei unter­schied­li­che Aspekte. 

      Ein­mal das The­ma Umwelt­schutz. Dazu hat Peer bei Spiel­bar was schö­nes geschrieben:
      https://www.spielbar.com/wordpress/2017/07/22/16571

      Das ande­re The­ma ist der geför­der­te Weg­werf-Gedan­ken. Hier bin ich eher kri­tisch gegen­über KOSMOS. Denn es ist schon klar, dass das gan­ze auch etwas anders hät­te gestal­tet wer­den kön­nen – aber so las­sen sich eben kom­plet­te Boxen gut ver­kau­fen. Aller­dings liegt es dann an einem selbst, wie er per­sön­lich damit umgeht. Ich habe bspw. das Mate­ri­al auf­ge­ho­ben und schon für einen Kin­der­ge­burts­tag wie­der benutzt:
      https://twitter.com/fjelfras/status/896814343093989376